Das Ende des 19. Jahrhunderts ist für Misdroy eine Zeit schnellen Wachstums. Für die Touristen und Kurgäste bedarf es auch einer seelischen Betreuung. Der Pfarrer von Swinemünde, P. Volkel, beschließt sich dieses Problems in Misdroy anzunehmen. Er will ein christliches Kurhaus schaffen in dem Sonntags auch der Gottesdienst abgehalten werden kann. Zugleich erhalten die Boromäerinnen aus dem niederschlesischen Trzebnica die Genehmigung in Misdroy eine Filiale zu eröffnen. Sie kamen 1899 in den Kurort und bauten aus Spenden der Kurgäste 1901 - 1902 ein Hospiz und eine Kapelle. In der späteren Zeit beherbergte das Haus auch Kurgäste und diente zugleich als Ort für Exerzitien und Rekollektion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schwestern enteignet und erhielten ihren Besitz erst 1961 zurück.
Das Stella Matutina Haus steht am Hang und wird von einer Stützmauer gehalten. Seine Architektur orientiert sich an der Bäderarchitektur der vorletzten Jahrhundertwende, mit ihren reichen Details wie zum Beispiel den Erkern und Türmchen. Die Fenster und Türen, das Treppenhaus, die Heiligenbilder und Medaillons in der Kapelle, Jugendstilschränke und die Garderobe, sowie der Kachelofen mit seiner geometrischen Verzierung sind bis heute erhaltene Teile der Erstausstattung. Das Gebäude befindet sich in einem sehr gepflegten Zustand.
Das Haus ist verbunden mit der benachbarten ehemaligen “Villa Martha”, die 1912 von den Ordensschwestern erstanden wurde und zuerst als Altenheim diente. Heute wohnen hier die Schwestern des Ordens.