Das Regionalmuseum in Szczecinek gehört zu den ältesten Museen in Westpommern. Es wurde 1914 im Nikolaiturm eröffnet und später in die Szkolna-Straße 1 verlegt. Zur Sammlung des Museums gehören archäologische Fundstücke aus der Geschichte der Stadt und der Region, Jagdutensilien, Gold- und Silberschmuck sowie ein Modell des Garrisons von Szczecinek. Sie können hier zudem die Lubinsche Karte, eins der ersten großen kartographischen Werke, bestaunen. Als Eilhard Lubinus die Karte des Herzogtums Warschau anfertigte, entging ihm das strategisch und militärisch wichtige Szczecinek nicht. Das Museum organisiert zudem Wechselausstellungen zu den verschiedensten Themen, u. a. Skulptur- und Gemäldeausstellungen. Im Museum gibt es eine Bibliothek mit Lesesaal, in der Sie sich über die Geschichte der Region Szczecinek vom Mittelalter an bis heute informieren können, einen kleinen Souvenirladen und eine Besuchertoilette. Sie können das Museum alleine oder mit einem professionellen Guide besichtigen. Eine frühere Absprache ist möglich, aber nicht notwendig; bei größeren Gruppen empfiehlt es sich jedoch, im Voraus anzurufen.
Das Museum ist in mehrere thematisch ausgestattete Räume aufgeteilt.
Im Sala Szlachecka (Adelssaal) befinden sich Kunst- und Alltagsgegenstände von pommerschen Adelsfamilien: der Familie von Goltz aus Siemczyno, der Familie Herzberg aus Lotyń und der Familie Podewils aus Krąg. Zudem ist hier die typische Ausstattung eines Adelssalons mit barocken Möbeln aus Danzig rekonstruiert. In diesem Saal ist auch, nebst anderen Landkarten von Pommern, die Lubinsche Karte zu sehen.
Im Sala Garnizonowa (Garrisonssaal) befindet sich die Militaria-Sammlung mit Ausstellungsstücken aus der Geschichte der verschiedenen Militäreinheiten, die in und um Szczecinek stationiert waren. Die Sammlung umfasst auch Objekte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. In der Mitte des Raumes befindet sich das große Modell der Schlacht um Szczecinek am 27. Februar 1945, aus der die 32. Kavalleriedivision der Roten Armee unter der Führung von J. P. Kałużny siegreich hervorging.
Im Sala Myśliwska (Jägersaal) befinden sich Objekte, die ursprünglich in das zu gründende Muzeum Kultury Lasu (Museum der Waldkultur) gehören sollten. Die Sammlung umfasst historische Jagd-, Schuss- und Blankwaffen sowie Jagdausrüstung. Eine der Flinten ist mit einem von Leonardo da Vinci persönlich entworfenen Abzugsmechanismus ausgestattet. In diesem Raum sind über 100 Ausstellungsstücke zu sehen.
Im Sala Sreber (Silbersaal) befinden sich über 100 Gegenstände, die zwischen dem 18. und dem frühen 20. Jh. in den besten Gold- und Silberschmieden Europas angefertigt wurden, u. a. in Warschau, Vilnius, Moskau, Berlin, Posen, Breslau, Wien, Paris usw. Die Sammlung umfasst Ausstattungselemente adeliger Gutshöfe, u. a. Geschirr und Besteck, Toilettenartikel, persönliche Gegenstände. Das Museum verfügt zudem über eine große Sammlung sakraler Kunst, die für katholische, protestantische, russisch-orthodoxe und jüdische Gotteshäuser und -dienste angefertigt wurde.