Etappe VI: Szczecinek - Biały Bór - Miastko [79 km]
Zwischen Szczecinek und Miastko ist die Strecke befahrbar.
Der Abschnitt führt durch die Stettiner Seenplatte, bereits die fünfte auf unserer Route. In Szczecinek sollten wir am Sitz der pommerschen Herzöge anhalten. Auch wenn es äußerlich nicht wie ein Schloss aussieht, stammt der älteste Flügel aus dem 15. Jahrhndert. Nach der Renovierung dient das Gebäude als Konferenzzentrum, aber Sie können auch die Küche des Schlossrestaurants probieren oder das Geschehen von einer faszinierenden, geschichtsträchtigen Plattform aus beobachten. Hier halten kleinere Fähren, anonsten finden Sie gleich nebenan den längsten Wasserskilift Europas.
Wenn man Szczecinek auf der örtlichen Straße verlässt, kommt man an den Befestigungsanlagen der Pommerschen Mauer vorbei, an deren Spitze das B-Werk steht - einer der größten Bunker des gesamten Befestigungssystems. Wenn man weiterfährt, kann man ein paar Kilometer abzweigen, um das Reservat "Bagno Kusowo" zu sehen - das am besten erhaltene kuppelförmige Torfmoor in Polen. Das mit Sumpfwald und Torfmoos bewachsene Moor kann dank hölzerner Stege aus nächster Nähe besichtigt werden.
Die letzte westpommersche Stadt auf der Route ist die "kleine Ukraine", d. h. Biały Bór, die ebenfalls von den Befestigungsanlagen der Pommerschen Mauer umgeben ist. Hierher wurden im Rahmen der Weichselaktion Ukrainer aus Südpolen umgesiedelt. Die während des Krieges fast vollständig zerstörte Stadt wurde komplett umgesiedelt, und die ukrainisch sprechenden Menschen waren ⅓ der neuen Siedler. In den umliegenden Dörfern war die Situation ähnlich. Es überrascht nicht, dass Bialy Bor zu einem Zentrum der ukrainischen Kultur wurde und die kulturelle Identität den Kommunismus überlebte. Heute gibt es einen Schulkomplex mit ukrainischsprachigem Unterricht, und vor dem Eingang steht eine Statue von Taras Schewtschenko. Die interessanteste Attraktion der Stadt ist jedoch die griechisch-katholische Kirche, die von Jerzy Nowosielski, einem der bedeutendsten polnischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Der Körper und das Innere der Kirche haben keine Ähnlichkeit mit einem traditionellen Gotteshaus, obwohl sie dem Kanon folgen. Der Künstler plante das Gebäude wie ein Gemälde - ein Werk seines Lebens. Und genau diesen Eindruck - sich in einem Kunstwerk zu befinden - haben die Besucher der Kirche.
In der Nähe von Biały Bór befindet sich der Pommersche Sandberg, welcher aus 8 Millionen Tonnen Sand aus dem Abbau von Mineralien enstanden ist, bei 245 m über dem Meeresspiegel. Dieser Sandberg ist jedoch nicht die höchste Erhebung in der Woiwodschaft Westpommern. Diesen Titel trägt der 6 km entfernte Krajoznawców (247,5 m über dem Meeresspiegel) mit Stolz. Zu ihm führen keine Wanderwege, vor allem keine Radwege, aber da er direkt an der Grenze der Woiwodschaft liegt, kann man ihn symbolisch als Endpunkt des Westlichen Seenwegs betrachten.
Verkehr: Bahnhöfe gibt es in Szczecinek (an der Strecke Szczecinek - Słupsk/Chojnice/Piła) und Biały Bór (an der Strecke Szczecinek - Słupsk). Die Verbindungen werden von POLREGIO und Intercity betrieben. Die Fahrpläne finden Sie unter https://portalpasazera.pl