Das erste konkrete Erwähnung über die Kirche in Tuczyn stammt aus dem Jahre 1335. Die Kirche existierte hier aber wahrscheinlich schon im XI. Jahrhundert. Im Jahre 1338 wurde schon die Pfarrkirche St. Maria und der Priester dieser Kirche erwähnt. Im Jahre 1395 wurde die Kirche infolge eines Brandes zerstört, der Wiederaufbau erfolgte sehr schnell, was in den Notizen aus 1397 zu finden ist.
Im Jahre 1522 begann Maciej von Wedel-Tuczyński den Bau eines Backsteinkirche, der sechs Jahre dauerte – im Endeffekt entstand ein massiver, spätgotischer, dreischiffiger Tempel mit vier Jochen, das aus dem Osten mit fünfeckigem Presbyterium geschlossen ist. Ostenjochen der Seitenschiffe wurden im die Trapezgrundriss entworfen. Vom Westen wurde ein Turm auf einem quadratischen Grundriss angebaut, der ein zylindrisches Treppetürmchen an der südöstlichen Ecke besitzt. Der Turm wurde mit einem Barockhelm abgedeckt. Das Gebäude wurde mit eng eingebauten Strebepfeiler umkreist. Die Fassaden sind hingegen mit Sockel- und Krönungsgesimse verziert. Das Westenjoch und der Turm sind vom Norden und Süden mit Blenden ausgestattet.
Das Gebäude wurde in der Vergangenheit mehrmals zerstört. Danach wurde es unter Beibehaltung der ursprünglichen Form renoviert. Unter den erwähnten Ereignissen dieser Art gab es unter anderem der Zusammenbruch eines Turms im Jahre 1636, im September 1640 wurde die Kirche wiederum zusammen mit der Mehrheit der anderen Stadtgebäuden infolge eines Brandes zerstört. Nach dem Brand entstand ein neuer Turm, Sakristei und Gewölben. Nach der Rekonstruktion im Jahre 1660 wurde die Kirche geweiht. Im Jahre 1838 brannte hingegen das Dach und die Kuppel der Kirchenturms.
Drinnen in der Kirche gibt es viele interessante historische Elemente: Bemerkenswert ist der Sternengewölbe mit Diagonalrippen, die an den Ecken gegabelt sind und die Querrippen besitzen. Gewölberäume werden durch Fresken mit geometrischen und pflanzlichen Motiven gefüllt. In den Seitenschiffen sind Rückenflossen zu finden. Wunderschön sind auch die aus rotem Backstein gebauten, achteckigen Zwischenschiffepfeiler und die von Osten in Westen platzierten, auf Sockeln stehenden Halbpfeiler mit Bändern an den unteren Teilen der Gewölberippen. Im Barockhauptaltar befinden sich Bilder wahrscheinlich von den berühmten Danziger Malers Herman Han. Es ist möglich, dass Han die Skizzen ausführte. Seine Arbeiten wurden aber von seinen Schülern zu Ende gebracht. In der unteren rechten Ecke des Gemäldes "Die Krönung der Jungfrau" ist das Bildnis von Krzysztof Tuczyński zu erkennen.
In den vier Frühbarockaltären aus der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts sind historische Gemälden zu finden. Hier gibt es auch ein Rokoko-Seitenaltar St. Schutzengels. Auffällig ist auch schwarz-grau-goldene Wandbarockkanzel mit dem Sockel in der Form von einem Engel. Sie ist reich mit Ornamenten verziert und mit sechseckigem Baldachin mit durchbrochener Ornamentik und Engeln, die in den Händen Haltewerkzeuge Passion Christi halten gedeckt. Der Baldachin ist überdies mit einer Statue von einem Pelikan gekrönt. In den Kanzelfüllungen befinden sich gemalte Porträts von Kirchenlehrern: Ambrosius, Augustinus, Gregor der Große und Hieronymus, auf dem der Treppendeckung hingegen von St. Stanislaus und St. Wolfgang. Hinten ist Christi der Gute Hirte zu finden.
Aus der Mitte des XVII. Jahrhunderts kommt kunstvolle Barockorgel mit einem Doppel-Prospekt und Steintaufbecken mit schräg verziertem Bauch, das mit einer mit Schuppenornament verzierten Holzdeckel geschlossen wird. Im Hauptschiff an der Seitenwand hängen Sargporträts und Wappen-Kupferbleche von Andrzej und Krzysztof Tuczyński.
Im Untergeschoss der Kirche befinden sich die Krypten: sechs unter dem Hauptschiff, eine in dem Seitenschiff und einem unter der Vorhalle. Vor Jahren waren sie zu besichtigen, nun verhindert es ihr Zustand. In den Krypten wurden Wedel- Tuczyński Familienmitglieder begraben.
Die Kirche kann auch mit Führung besichtigt werden, Kontakt im Pfarramt.
Gottesdienste.: werktags: 18.00, sonntags und Feiertage: 8.00, 11.00, 18.00