Das Wort Majdan kommt aus dem Türkischen und bedeutet Platz, in diesem Fall besagt es selbstverständlich Schlosshof. Hier hat der Ritterschloss Mirosławiec seinen Sitz, der später in Barockschloss umgebaut wurde. Er ist eine Insel auf dem Quadratgrundriss mit der Länge von 84 m und ist mit dem 10 m breiten Festungsgraben mit dem Zufluss- und Abflusskanal umkreist. Majdans räumliche Anordnung ist symmetrisch und der Ache Ost-Westen angeordnet, wobei sie leicht in Richtung Norden ca. 150 geneigt ist. Im Westen ist ul. Zamkowa die Achsengrenze, im Osten wird die Achse in der Entfernung ca. 1100 m mit Familiengrabmal auf Góra Piaskowa beendet. Die Brücke über Festungsgraben führet auf die Insel, die um ca. 5 m innerhalb der Palastfundamente erhöht wurde. Heute blieben nur Fundamentreste übrig, die aber sehenswert sind, weil die Schlossgeschichte interessant ist.
Das erste Schloss in dieser Stadt, das von Hasso von Wedel als eine Verteidigungsfestung errichtet wurde, brannte 1719 zusammen mit den meisten Gebäuden während des Brandes in Miroslawiec. Bau der neuen Kirche wurde vom Grafen Dionysius Georg Joachim von Blankenburg beschlossen, der damaliger Besitzer der Stadt und später Oberst von Preußen war. Es ist nicht klar, ob es ein Wunsch war, das Schloss vor dem anderen Feuer zu verhüten, oder die Phantasie, die für Dionysius typisch war, aber das Schloss wurde an einem feuchten, sumpfigen Gebiet errichtet, das mit Schwierigkeiten für Bauherren verbunden war. Als ein bekannter Spezialist in schwierigen Mauerherausforderungen wurde Meister Gottfried Mercker angestellt. Am 10. Februar 1731 begannen die Bauvorbereitungen – innerhalb von vielen Tagen wurde auf den Sumpfland Erdboden ausgeschüttelt. Anschließend wurde hier eine 4 m lange und 20 m breite Grube in der Form vom Rechteck gegraben, dessen Masse ca. 60 – 80 m waren. Zwei Wochen lang beförderten die lokalen Bauern Baumstämme aus den Wäldern und die Stadtbewohner wurden hingegen dazu gezwungen, sie in Pfählen zu zimmern und die Pfähle in den sumpfigen Boden hineinzuschlagen. Ziegeln für den Bau des Schlosses wurden aus der Ziegelei aus einem nahe gelegenen Dorf Hanka geliefert. Im Jahre 1738 war das Schloss schon in einem bewohnbaren Zustand, wurde aber von der Frau von Dionysius als zu schlicht gehalten. Daher wurden dazu noch in den Jahren 1743- 1745 zwei Flügel angebaut. Das Schloss war fertig - dieses Mal erfüllte es aber keine Verteidigungsaufgaben. Es war aber eine vornehme Residenz mit zwei Etagen, Keller und war ein Ziegel-Stein-Gebäude im holländischen Barockstil mit Abmessungen von etwa 20 bis 40 Metern mit einer Turmhöhe von 32 Metern. Das Schloss ist mit einem künstlich angelegten Wassergraben mit einer Breite von 5 m umgeben. Hinter des Schlosses gab es weite Parkanlagen, obwohl Pläne ihrer Bewirtschaftung, die für die Familie Blankenburg entworfen wurden, nie realisiert wurden.
Das Schloss wurde aber mit Pracht eingerichtet. Gobelins, die die Kammerwänden verzierten, waren nicht nur in der Nähe bekannt. Bald sind aber Tagen der Herrlichkeit des Schlosses vorbei. Der letzte Familienmitglied - Herr der Burg und Ländereien - Baron D.J.C. von Blankenburg - starb im Jahre 1836. Seit 1877 wurde das Schloss nicht mehr bewohnt und unterlag langsam der Verwüstung. Endgültig wurde es im Jahre 1890 infolge eines Brandes zerstört.