Aus einer ehemaligen Kreidegrube auf der Insel Wolin entstand nach dem Krieg der Turkusowe See. Sein Name bezieht sich auf die türkise Färbung des Wassers, die an sonnigen Tagen besonders gut sichtbar ist.
Der Turkusowe-See ist in einer ehemaligen Kreidegrube entstanden. Im nahegelegenen Lubin gab es eine Portlandzementfabrik, die 1829 von Johannes Quistorp gegründet worden war. Die lokalen Rohstoffe wurden massiv abgebaut, um den Bedarf des Betriebs zu decken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Maschinen von der russischen Armee demontiert und die Grube fing an, sich mit Wasser zu füllen. 1948 wurde der Betrieb wieder aufgenommen, doch die Schwierigkeiten erwiesen sich als unüberbrückbar und die Grube wurde 1954 endgültig geschlossen. Ab dann sammelte sich wieder Grund- und Regenwasser in dem Becken. Um das Jahr 1960 erreichte der Wasserspiegel den gleichen Stand wie das Stettiner Haff.
Mit einer Gesamtfläche von 6,7 ha ist der Turkusowe-See der größte See im Nationalpark Wolin. Die maximale Tiefe liegt bei 21,2 m und somit unter dem Meeresspiegel (18,6 m) – der See ist also zum Teil eine Kryptodepression. Das Wasser hat eine besondere, intensiv türkise Farbe, die dem See seinen Namen verliehen hat („Turkusowe“ bedeutet „türkis“). Diese Farbe entsteht durch die Spiegelung des Sonnenlichts in dem kalziumkarbonathaltigen Wasser und in dem weißen Kalkboden des Beckens.
Der See ist von der Pagórki Wapnicko-Lubińskie (Wapnica-Lubin-Anhöhe) umgeben, die hauptsächlich von Buchenhainen bewachsen ist. Besonders empfehlenswert ist ein Spaziergang von dem Aussichtspunkt am Parkplatz aus. Hinter dem hölzernen Tor befindet sich eine große, geländergesicherte Terrasse, von der aus Sie den Ausblick über den türkisfarbenen See und die steilen Abhänge der Grube genießen können. Im Falle von Regen gewährt Ihnen eine Laube Schutz. Sie finden hier auch einen Ort, an dem Sie den kleinen Hunger stillen können. Es lohnt sich auch, den Aussichtspunkt Piaskowa Góra (Sandberg) zu erklimmen. Von hier auch können Sie nicht nur den See, sondern auch das malerische Dorf Wapnica, das Trzciągowska-Tal, die Wyżnica-Anhöhe, den Wicko Małe-See und einen Teil der Rückstromdelta des Flusses Świna sehen.
Der See kann nur vom Ufer aus bestaunt werden; jegliche Aktivitäten in und auf dem Wasser, d. h. Schwimmen, Tauchen und Angeln, sind untersagt. Es lohnt sich trotzdem, diesen außergewöhnlichen Ort anzusteuern und die wunderbare Farbe des Wassers zu bewundern.