Der Barlineckie-See hat eine Fläche von 250 ha und befindet sich komplett auf dem Gebiet des Landschaftsparks Barlinek-Gorzow und des Ostoja Barlinecka (Refugialgebiet Barlinek), das im Rahmen des Natura 2000-Biotopschutzprogramms als Schutzgebiet eingerichtet wurde. Die Durchschnittstiefe des Sees beträgt 7,1 m, doch der tiefste Punkt liegt bei 18 m. Der See ist Wasserklase II und wird aus zahlreichen Quellen und Gewässern gespeist.
Außer dem nördlichen Ufer, an dem die Stadt Barlinek liegt, ist der See von malerischen Wäldern umrahmt. Es handelt sich dabei vorwiegend um Laubwälder wie Buchen- und Eichenwälder.
Der See hat hohe, stellenweise sogar steile Ufer. Auf dem See gibt es 4 Inseln: Łabędzia (Schwaneninsel), Sowia (Euleninsel), Nadziei (Insel der Hoffnung) und Zielona (Grüne Insel). Diese sind jedoch wegen der dort lebenden Vogelkolonien nicht für Touristen zugänglich.
Am nordöstlichen Ufer, in der Sportowa-Straße in Barlinek, gibt es einen großen Stadtstrand mit Campingplatz und eine Badestelle neben der historischen Pension „Pod Sosnami“ (Unter den Kiefern), die 1927 im sogenannten Alpinstil erbaut wurde. Die schönen Aussichten von der Mole aus laden zum Flanieren ein. In und außerhalb der Stadt gibt es zudem zahlreiche „wilden“ Strände. Auch an Bootsanlegestellen mangelt es nicht. Boote können u. a. in dem Segelklub „Sztorm“ ausgeliehen werden, der auch Segelbootreisen mit professioneller Besatzung anbietet.
Die Wälder am südlichen Ufer sind reich an Pilzen.
Auch Angler kommen auf dem Barlineckie-See auf ihre Kosten. Man kann hier Flussbarsche, Aale, Rotaugen, Brachsen und Hechte fangen, manchmal sogar einen Wels. Motorboote sind auf dem See verboten, doch die lokalen Verleihe bieten auch motorlose Boote an. Das Angeln vom Ufer aus ist wegen des dichten Schilfs erschwert, doch nachts ist nur diese Art von Angeln erlaubt.
Unweit des Barlineckie-Sees verlaufen viele interessante Wanderwege: „Ekologiczna Ścieżka Dydaktyczna wokół Jeziora Barlineckiego“ (Ökologischer Lehrpfad Barlineckie-See, grün), der Wanderweg von Barlinek zum Dorf Lipy (rot), „Wodna Ścieżka Przyrodnicza na Jeziorze Barlineckim“ (Wasserlehrpfad Barlineckie-See), „Przez Puszczę Barlinecką“ (Durch den Barlinek-Urwald, blau, über Okunie und Moczydło), „Błękitna Trasa Legend“ (Blaue Route der Legenden) und die Routen des Zentrums für Nordic Walking: „Do punktu widokowego Jezioro Barlineckie“ (Zum Aussichtspunkt Barlinek-See), „Trzy Jeziora: Uklejowe, Stycko i Barlineckie” (Der Drei-See-Weg: Uklejowe, Stycko und Barlineckie), „Krajobrazy Puszczy Barlineckiej do Płonna“ (Die Landschaft Barlinek-Urwald bis Płonno).
Interessant ist die Legende über die Nixe vom Barlinek-See, die tragische Geschichte einer wunderschönen jungen Frau, die mit ihrem neugeborenen Kind aus Barlinek verjagt wurde. Als der Winter kam, sprang sie aus Verzweiflung zusammen mit dem Kind in den See und wurde seither nie gesehen, bis sie als rachsüchtige Nixe wiedergeboren wurde. Sie lockte ihre Opfer, indem sie das Weinen eines Kindes nachahmte, und zog dann die Männer, die zu Hilfe eilten, tief in den See hinein. Die Menschen fingen an, den See nach Sonnenuntergang zu meiden, also begab sich die rachsüchtige Nixe in die Stadt und entführte Kinder, insbesondere die, die von ihren Eltern am meisten geliebt wurden.
Doch die Zeit heilt alle Wunden und sie heilte auch die Rachsucht der Nixe. Sie lernte eins der entführten Kinder lieben und schenkte ihm das Leben. Doch eines Tages wollte das Mädchen weg von der Nixe, um die Außenwelt zu erkunden. Um das Kind vor dem Bösen und dem Leid außerhalb des Wassers zu bewahren, verwandelte die Nixe es in einen Stein und versteckte es an der tiefsten Stelle des Sees. Sie wird das Mädchen nur dann wieder zurückverwandeln, wenn sie einen Weg findet, damit es außerhalb des Sees glücklich werden kann.
Nachts geht die Nixe spazieren und sinnt nach, wie man glücklich wird. An Vollmondnächten kann man sie um Mitternacht treffen – sie hat Flossen statt Füßen und man hört sie auf der Wasseroberfläche platschen. Sobald es anfängt zu dämmern, verschwindet sie. Sie bleibt an jeder Brücke stehen, doch die meiste Zeit verbringt sie bei der Bahnbrücke, in der Nähe der Kastanienallee. Dort platscht sie herum, schiebt Äste hin und her und sammelt Kastanien. Wenn man um Mitternacht über die Brücke geht und sie nicht sehen will, muss man eine Kastanie ins Wasser werfen, um die Nixe abzulenken.