Die Góra Chełmska-Anhöhe ist ein Endmoränenwall aus dem Quartär. Der höchste Gipfel, Krzyżanka, erreicht eine Höhe von 136,2 m ü.d.M. Die kleineren Gipfel heißen Krzywogóra (133 m), Leśnica (118,5 m) und Lisica (25,9 m). Als höchste Anhöhe in der gesamten Umgebung wurde die Góra Chełmska zur Kultstätte der Lusitzi und der Pomoraner, die hier religiöse Rituale hielten und ihre Toten bestatteten. Im 13. Jh. wurde sie zu einer christlichen Kultstätte. Im Jahre 1214 überließ Herzog Bogusław II. per Schenkungsurkunde die Anhöhe dem Norbertinerorden. Noch vor 1217 wurde an dieser Stelle die erste Kirche erbaut, die Kirche der Hl. Jungfrau Maria, die seit 1278 als Pfarrkirche fungierte. Später wurde das Anwesen dem Zisterzienserinnenorden übergeben. Zur Wende des 14. und 15. Jh. entwickelte sich die Góra Chełmska zu einem der wichtigsten Wallfahrts- und Ablasszentren Pommerns.
Als die Pilgerzahlen stiegen, wurde 1431 mit dem Bau eines größeren Gotteshauses begonnen, doch dieses erfüllte seine Funktion nicht lange. 1534 kürte der pommersche Adeligenlandtag in Trzebiatów den Protestantismus zur offiziellen Religion des Herzgotums und die Marienkirche wurde abgerissen. Die katholische Kirche kehrte erst 1990 auf die Góra Chełmska zurück. Davor wurden in den Jahren 1959 – 1962 und 1986 – 1987 archäologische Forschungen durchgeführt, die zur Entdeckung von Überresten der Kapelle aus dem 13. Jh. und der Kirche aus dem 15. Jh. sowie eines frühmittelalterlichen Friedhofs führten. Heutzutage befindet sich auf der Anhöhe ein Sanktuarium der Schönstätter Marienschwestern. Die Kapelle wurde am 1. Juni 1991 vom Papst Johannes Paul II. eingeweiht. Im Sanktuarium befindet sich das Bild „Maria Dreimal Wunderbare Mutter”, eine Kopie des Marienbildnisses, das sich im Sanktuarium in Schönstatt befindet. In unmittelbarer Nähe des Komplexes sind folgende Denkmäler zu finden: ein Denkmal für die Teilnehmer des Novemberaufstandes, die die Straße zur Góra Chełmska erbaut haben; ein Denkmal zur Erinnerung an den Besuch des Papstes Johannes Paul II. und eine Gedenktafel mit einem seiner Zitate; ein Denkmal für die tödlich verunglückten ehemaligen Präsidenten Lech Kaczyński und Ryszard Kaczorowski.
Auf dem Krzyżanka-Gipfel wurde 1888 ein 31,5 m hoher Aussichtsturm erbaut, von dem aus die Panorama von Koszalin und der 8 km entfernten Ostsee bewundert werden kann. Gleichzeitig wurde nebenan ein Gebäude mit Restaurants und Cafes errichtet, das jedoch in den 1960er Jahren abgerissen wurde. Nach jahrelangem Hadern um die längst überfällige Sanierung wurde der Turm 2012 endlich wieder für Besucher geöffnet und erfreut sich seither enormer Beliebtheit. Auf der Aussichtsterrasse ist eine Kamera angebracht (www.sanktuarium-koszalin.pl/index.php/wieza-widokowa/11-wieza-widokowa). In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Laube und ein kleiner Gastronomiebetrieb.
Zur Góra Chełmska führen mehrere gekennzeichnete Wanderwege: der schwarze Johannes-Paul-II.-Pilgerwanderweg (Góra Chełmska – Polanów), der rote Józef-Chrząszczyński-Wanderweg (Góra Chełmska – Tychowo), der blaue Porwanego Księcia-Wanderweg (Koszalin Gdańska-Straße – Góra Chełmska – Sianów), der gelbe Pętla Tatrzańska-Wanderweg (Koszalin Gdańska-Straße – Góra Chełmska) und der Pommersche Jakobsweg (Gdańsk – Góra Chełmska – Szczecin).
Im südlichen Teil der Anhöhe befindet sich eine Rundfunkanstalt.