Der Betrieb wurde 1825 von Hermann Fuhrmann gegründet und gehört zu den ältesten Brauereien in Polen. Der spätere Verwalter Karl Fuhrmann hinterließ seine Spur in Form einer flachen, ebenen Straße, die zum Gebäude führt. Er ließ die Anhöhe umgraben und die Straße errichten, damit die Lastwagen im Winter nicht den Hang runterrutschen. Dank der Brauerei bekamen die Einwohner von Połczyn Zdrój auch fließend Wasser. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Wasserleitungen gebaut wurden, gestattete der Inhaber der Brauerei den Anschluss der kommunalen Leitung an die betriebseigene Wasserquelle. In den Jahren 1865 – 1945 gehörte die Brauerei zu den größten in Westpommern. Nach dem Krieg wurde sie verstaatlicht, wie die meisten anderen Betriebe, und die Familie Fuhrmann kehrte zurück nach Deutschland. Das enorme, mit Klinker verkleidete Gebäude wurde im 20. Jahrhundert errichtet. Die Nachkriegszeit erwies sich für die Brauerei leider als ungnädig. Sie wechselte immer wieder den Inhaber. In den 1990er Jahren war der Betrieb eine Zweigstelle der Koszalińskie Zakłady Piwowarskie (Brauerei Koszalin), die hier das Brok-Bier herstellte. In den Jahren 2002 – 2005 gehörte die Brauerei in Połczyn Zdrój zur Braugruppe Browary Polskie Brok-Strzelec S.A., die 2003 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten die Bierproduktion einstellte. 2003 – 2007 produzierte das Unternehmen Sagittarius-Strzelec S.A. in dem Gebäude Mineralwasser und alkoholfreie Getränke. Anstelle der Brauerei wurde die Wytwórnia Wody Źródlanej Połczyn-Zdrój (Quellwasserfabrik Połczyn-Zdrój) eingerichtet. 2007 wurde der Betrieb von der Gesellschaft Brewer Polska Sp. z o.o. des tschechischen Unternehmens Brewer s.r.o. gepachtet und die Bierproduktion erneut aufgenommen, diesmal unter dem Namen Browar Połczyn-Zdrój (Brauerei Połczyn-Zdrój). 2008 erwarb die Gesellschaft die Mehrheitsbeteiligung an der Wytwórnia Wody Źródlanej Połczyn-Zdrój und änderte den Namen zu Fuhrmann Sp. z. o.o. Mit dem Inhaberwechsel erfolgte auch ein Namenswechsel zu Browar Fuhrmann (Brauerei Fuhrmann). Das Bier wurde hauptsächlich für Handelsketten und andere Abnehmer sowie für den Export gebraut. Leider musste die Fuhrmann Sp z o.o. 2010 Vergleichskonkurs anmelden. Die Lage änderte sich, als der Treuhandfonds, der bisher als Darlehensgeber fungierte, die Firma Ende 2010 übernahm. Dies erwies sich als eine sehr gute Entscheidung. 2011 konnte die Brauerei über 100 000 Hektoliter Bier verkaufen und bereits 2012 wurde die Produktion verdoppelt. 2013 wurde eine Umsatzsteigerung von 25% verzeichnet und die steigende Tendenz hält an. Zu ihren besten Zeiten beschäftigte die Brauerei 120 Personen und stellte 350 000 Hektoliter Bier pro Jahr her. Das Gebäude selbst ist historisch, doch drinnen sich die modernsten Technologien zu finden. Nichtsdestotrotz wird das Bier nach althergebrachten Rezepten gebraut. Die Brauerei kann nur von außen besichtigt werden.