Höchstwahrscheinlich lebten die ersten Juden bereits im Mittelalter in Banie, wie aus erhaltenen Dokumenten und den darin vorkommenden Namen Samuel oder Tewes hervorgeht. Heute ist in diesem großen Dorf ein Friedhof mit drei Grabsteinen von der großen jüdischen Gemeinde erhalten geblieben.
Der Friedhof wurde an der heutigen Ul. angelegt. Ogrodowa. Der kleine Platz liegt leicht erhöht über den umliegenden Wiesen.
Die jüdische Nekropole in Banie stammt aus dem 18. Jahrhundert – davon zeugt der älteste erhaltene Grabstein aus dem Jahr 1741. Es ist jedoch erwähnenswert, dass zu dieser Zeit offiziell nur zwei jüdische Familien in Banie lebten. Nach 1812, als das Edikt Friedrich Wilhelms III. erlassen wurde, begann die Zahl der jüdischen Einwohner in Banie rasch zu wachsen. Im Jahr 1871 gab es bereits 103 Juden in der Stadt.
Der Friedhof wurde 1938 im Zuge der sogenannten Hitler-Bewegung von Hitler-Anhängern zerstört „Kristallnacht“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände der Nekropole aufgegeben, das Friedhofsgelände verwilderte und die Marmortafeln wurden gestohlen. Bis in die 1960er Jahre gab es auf dem Friedhof noch etwa ein Dutzend Matzevot.
Im September 1994 wurde die Nekropole in die Denkmalliste aufgenommen. Im Jahr 2007 beschlossen die Gemeindebehörden, das Friedhofsgelände aufzuräumen. Die Büsche wurden abgeholzt, die Aschezufahrtsstraße gereinigt und der älteste Granit-Mazevot freigelegt. Bei den Reinigungsarbeiten wurde am zweiten Tag ein weiterer Grabstein mit hebräischen Inschriften gefunden. Auf dem Friedhof ist auch ein Grabstein aus Beton mit einer Inschrift in deutscher Sprache erhalten.
Zusätzlich zu den drei vollständig erhaltenen Grabsteinen finden wir auf dem Friedhof in Banie mehrere Überreste späterer Grabsteine aus Sandstein – deren Sockel und Gehäuse. Vor dem Friedhof wurde eine Informationstafel in drei Sprachen aufgestellt – Polnisch, Deutsch und Englisch. Früher war der Friedhof von einer Mauer aus behauenem Granit umgeben und mit Bäumen bepflanzt. Heute ist nur noch der im Gras verborgene Erdteil der Mauer übrig, und die meisten Bäume wurden Anfang der 1990er Jahre gefällt. Zu den Plänen der Gemeinde gehört der Wiederaufbau der Steinmauer – sofern hierfür Mittel zur Verfügung stehen.
Nach der Reinigung des Friedhofsgeländes erklärte sich die Gemeinde Banie bereit, sich weiterhin um die Nekropole zu kümmern.