Autorengespräch über das Buch "Kritisches Denken" von Prof. Tadeusz Gadacz

Wir möchten Sie zu einem Gespräch mit Prof. Tadeusz Antoni Gadacz, PhD, über sein neuestes Buch "Kritisches Denken" einladen.
Prof. Tadeusz Antoni Gadacz, PhD - Philosoph, Religionswissenschaftler und ehemaliger katholischer Priester. Geboren in Krakau. Absolvent der Päpstlichen Akademie für Theologie in Krakau (heute Päpstliche Universität Johannes Paul II.). Ein enger Mitarbeiter von Pater Józef Tischner. Beteiligt sich an Fernseh-, Radio-, Presse- und Buchdebatten über ethische, religiöse und soziale Fragen.
"Kritisches Denken", Piotr Marciszuk Verlag Stentor 2024
Kritisches Denken ist unabhängiges Denken, das von Werten wie Freiheit, Verantwortung und dem Guten geleitet wird. Es ist empathisches, rationales Denken, d. h. die Fähigkeit, mit anderen und sich selbst zu sprechen und sie zu verstehen, um Entscheidungen zu treffen und Handlungen zu setzen, die das bestmögliche Ergebnis bringen. Kritisches Denken ist ein Denken über das Denken hinaus, und so skizziert das Buch eine Landkarte des Denkens. Es zeigt den Unterschied zwischen rein intellektuellem und rationalem Denken auf. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf die Quellen unserer Überzeugungen und deren Einfluss auf unser Denken, auf die Funktion des mythologischen Denkens, auf die positiven und negativen Auswirkungen von Intuition und Phantasie, auf die Beziehung zwischen Denken und Gewissen. Es informiert über die sozialen und technologischen Bedingungen der Gedankenlosigkeit, über die Gefahren von Ideologien und Verschwörungstheorien. Er erklärt Begriffe wie Wahrheit, Weisheit und Dummheit, Dogmatismus, Fanatismus, Relativismus und Perspektivismus. Schließlich beantwortet er die Frage, warum humanistisches Denken zu den Gulags und Konzentrationslagern geführt hat. Warum ist das Wort "kritisch" im Zusammenhang mit dem Denken so wichtig? Schon Aristoteles stellte fest, dass der Mensch das gefährlichste Tier ist, weil er über das gefährlichste Werkzeug verfügt, nämlich das Denken. Wir müssen es mit Bedacht einsetzen, gerade heute angesichts der sich abzeichnenden Klimakatastrophe, der Krise der Demokratie, der zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten, die zu Populismus führen, und der noch nicht vollständig absehbaren Folgen der Entwicklung der "künstlichen Intelligenz".