Die Mariä-Geburt-Kirche steht auf einer Anhöhe. Sie wurde 1873 an der Stelle einer früheren Kirche erbaut, doch über diese wissen wir wenig. Die Errichtung eines neuen Gotteshauses war womöglich dem wachsenden Wohlstand der Dorfbewohner zu verdanken. Die Initiative stammte vom Dorfschultheiß Martin Schüttpelz, der das ganze Dorf in den Bau der Kirche mit einbezog. Er sammelte nicht nur Spenden, sondern stiftete auch selbst u. a. ein Kreuz, ein silbernes Taufgefäß und die Kerzenleuchter für den Altar. Die alte Kirche wurde abgerissen und bald entstand ein neues Gotteshaus aus Ziegelstein an seiner Stelle. Die Einweihungsmesse fand am 20. Dezember 1874 statt. Aufgrund ihrer erhöhten, seenahen Lage wurde die Kirche früher von Seeleuten als Orientierungspunkt verwendet.
Die Mariä-Geburt-Kirche ist eine neuromanische Kirche, die jedoch einige gotische Formen und Ornamente aufweist. Sie steht auf einem Granit-Werksteinsockel und ist aus roten Ziegelsteinen erbaut. Der 42 m hohe Turm hat einen achtkantigen Helm mit Schieferdach. Er ist mit einer Spitze mit Kreuz bekrönt und mit runden Blenden und Bogenfries verziert. Im Turm befindet sich eine Bronzeglocke aus dem Jahre 1874, die von der Stettiner Firma „C. Foß und Sohn” angefertigt wurde.
Die Kirche ist einschiffig und hat einen rechteckigen Grundriss. Der Chor ist relativ klein und übergeht im östlichen Teil in eine Apsis, die unmittelbar an die Sakristei grenzt. Im Chor befindet sich ein moderner Altar von Józef Drzazga aus dem Jahre 1991 und das Ölgemälde „Die Beweinung Christi” von Prof. Anton Weber, das er für den selbst gestifteten Altar aus dem Jahre 1898 gemalt hatte. Die Kanzel befindet sich links des Altars.
Das Kirchenschiff ist mit einem dachsteinbedeckten Satteldach bekrönt. Die hölzerne Dachkonstruktion beinhaltet einen niedrigen Dachboden, der vom Turm aus zugänglich ist. Vom Kirchenschiff aus sind die Binder gut zu sehen, auf die sich die Deckenbalken stützen. Die Fenster befinden sich recht hoch über dem Boden. Über dem Eingang ist die Orgelempore zu sehen und darauf eine Orgel von der Firma Ch. F. Voelkner aus Duninowo aus dem Jahre 1874, die heutzutage leider sanierungsbedürftig ist. Die Empore kann vom Kirchenschiff aus über eine einfache, mit Balustern verzierte Treppe erreicht werden. In der Vorhalle hängt eine Gedenktafel für die verstorbenen Mitglieder der ehemaligen evangelischen Pfarrgemeinde. Die Tafel wurde während eines ökumenischen Gottesdienstes im Jahre 1997 eingeweiht, zu dem auch ehemalige Dorfbewohner gekommen waren.
Auf alten Fotos ist ein bescheidenes Kircheninneres zu sehen. Besondere Aufmerksamkeit erregte das Segelschiffmodell, das früher mitten im Kirchenschiff hing. Solche Votivgaben waren früher in den Kirchen an der Ostseeküste häufig zu sehen; sie wurden meistens von den lokalen Seeleuten gestiftet. Leider ist das Schiff von Rusinowo nicht erhalten geblieben. Beim Betreten der Kirche werden Sie von den glänzenden Bodenfliesen, den modernen Kreuzwegbildern, den alten Mauern und den sichtbaren Dachbindern überrascht. Die Kirche und der angrenzende Friedhof sind von einer steinernen Mauer umgeben.
Die Mariä-Geburt-Kirche ist eine Filialkirche des Pfarrbezirks Łącko.