Die Werkgruppe Ziegelei bildete einen Teil des Pommernwalls zwischen den Seen Zamkowe und Chmiel Duży. Sie fungierte als ein Abschnitt, der die Lücke zwischen den beiden natürlichen Hindernissen schließen sollte, die in den Bau des Walls mit einbezogen wurden. Das hügelige Gelände an dieser Stelle ermöglichte zudem die Einrichtung von Beobachtungs- und Artillerieposten. Daher wurden hier in den Jahren 1932 – 1936 mehrere Maschinengewehrbunker erbaut, die dank der Verwendung von Panzerkuppeln eine besonders große Beschussreichweite hatten. Dazu kamen Panzerabwehrkanonenbunker und Beobachtungsposten. 1944 entstanden weitere Artillerieposten, Personen- und Panzerabwehrwerke sowie Beobachtungs- und Kampfposten aus Stahlbeton.
Das Herzstück der Werkgruppe Ziegelei bilden zwei Bunker, sogenannte B-Werke. Das erste B-Werk ist mit einer Kuppel mit sechs Artillerieposten und Seitenkasematten ausgestattet. Das zweite war ein entwaffneter Schutzbunker, nur die Seitenkasematte war mit Waffen ausgestattet. Die Schlupftüren in den beiden B-Werken führten in zwei Türme, die jeweils mit einer Kuppel mit 3 Artillerieposten ausgestattet waren. Zur Werkgruppe gehörten zudem zwei Werke vom Typ B1, die nur abschnittweise zu B-Werken ausgebaut waren. Diese Werke hatten keine Panzerkuppeln, den einzigen Schutz bildeten gepanzerte Platten.
Die Werkgruppe Ziegelei verfügte über 2 Abwehrlinien. Zur ersten Linie gehörten die Hauptbunker, die mehrräumigen Objekte und zwei einräumige Bunker am Panzerabwehrwerk. Zur zweiten Linie gehörten B1-Werke mit unterschiedlichen Funktionen (Haupt- und Seitenfeuer), ein Beobachtungsbunker und ein Panzerabwehrkanonenbunker, in dem auch das Personal stationiert war – ein pommernweit einzigartiger Bau.
Die Festung wurde 1944 durch einige kleinere Bunker ergänzt, die sogenannten „Tobruks”.
Am 25. und 26. Januar 1945 bekam die deutsche Besatzung der Werkgruppe Verstärkung. Die Rote Armee leitete am 31. Januar die Kriegshandlungen an diesem Ort ein. Ab dem 6. Februar stand die Festung regelmäßig unter Leichtartillerie- und Mörserbeschuss. Am 11. Februar verließ die deutsche Besatzung die Festung.
Die Bunker wurden von polnischen und sowjetischen Pionieren Ende Februar bis Anfang März 1945 gesprengt. In den Folgejahren wurden die Stacheldrahtzäune abgebaut, die Gräben zugeschüttet und das Gelände als Sandgrube und Müllhalde genutzt. In den 1980er Jahren stürzten die Überreste eines Bunkers ein.
Aktuell beherbergt die ehemalige Festung ein militärhistorisches Freilichtmuseum, das einen Teil des Museums der Region Wałcz bildet. Außer den Bunkern können hier eine Dauerausstellung im Ausstellungspavillon und eine stetig wachsende Militariasammlung besichtigt werden. Gelegentlich wird auch ein Freiluftkino eingerichtet. Das Freilichtmuseum und dessen Umgebung werden ein paarmal im Jahr zur Kulisse von historischen Inszenierungen, Konzerten und Militärmarschen. Das Museum der Region Wałcz veranstaltet auch regelmäßig Pommernwall-Rallyes, die in einem sogenannten „Militärpicknick” enden.