Ende des 19. Jahrhunderts wurde der heutige Plac Tobrucki das Aushängeschild von Stettin. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts - insbesondere nach dem Bau anderer wichtiger Objekte (z.B. der Wały Chrobrego) verlor er etwas an Bedeutung, um nach dem Zweiten Weltkrieg endgültig die ganze Pracht zu verlieren. Trotzdem ist heute der Plac Tobrucki ein äußerst interessanter Ort.
Der ehemalige Rathausplatz liegt in der Innenstadt, in der Wohnsiedlung Nowe Miasto. Bis heute ist der Grundriss des Platzes, der am Hang zur Oder hin angelegt wurde, erhalten. Rund um den Platz befinden sich repräsentative Gebäude - das Rote Rathaus, die Pommersche Bibliothek, die Pommersche Medizinische Universität und das Hauptpostamt.
Die Hauptachse der Anlage ist der Brunnen, der im höchsten Teil des Platzes angelegt ist. Der Brunnen bestand aus einem architektonischen Sockel von Professor Otto Rieth und einer Skulptur der Sedina von Professor Ludwig Manzl. Das Brunnenbecken ist bis heute erhalten, das Schicksal der Skulptur von Manzel ist unbekannt.
Die Skulptur stellte eine auf einem Schiff stehende Frau dar, um die halbnackte Figuren beiderlei Geschlechts angeordnet waren. Sedina, die sich im zentralen Teil der Skulptur befand, hielt ihre rechte Hand auf einem Anker und ihre linke Hand hielt ein Segel. Sie war die Verkörperung der Hafenstadt Stettin, die vom Gott des Handels - Merkur - regiert wurde. Das Schiff konnte durch die Macht der Industrie bewegt werden. Die Komposition sollte den Weg der Entwicklung von Stettin deutlich machen und zu seinem Symbol werden.
Der Brunnen wurde am 23. September 1898 im Beisein von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht, verbunden mit der Eröffnung des zollfreien Hafenbeckens. Die Skulptur wurde 1942 demontiert, was mit ihr geschah, ist nicht bekannt. Einigen zufolge wurde sie versteckt, andere glauben, dass die Deutschen die Skulptur zerstört haben, indem sie die Bronze, aus der sie hergestellt wurde, für militärische Zwecke verwendet haben.
Seit einigen Jahren kehrt die Idee, Sedina nachzubauen und sie auf dem Plac Tobrucki wieder aufzustellen, zurück. 2004 entstand ein Sozialkomitee, das 2008 Schaffung eines Modells der Skulptur zustande brachte. Im Jahr 2014 wurde das Projekt der Nachbildung der Skulptur im Rahmen des Bürgerhaushalts eingereicht – jedoch nicht von den Bewohnern gebilligt. Im Jahr 2010 wurden am Sockel des Brunnens Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Nach 1945 wurde auf dem Sockel von Sedina ein Anker gesetzt.
Auf dem Plac Tobrucki steht auch eine Pumpe aus dem 19. Jahrhundert. Interessant ist auch die Vegetation auf dem Platz. Dort wachsen unter anderem vier gemeine Eiben in der kurznadeligen Sorte, die zu den höchsten Bäumen Polens zählen und über 5 Meter hoch sind, orientalische, aus China stammende Schmetterlingssträucher, zwei Schwarznüsse, zwei Rotbuchen in der rotblättrigen Sorte und vier Stieleichen.
Der Plac Tobrucki in Szczecin wurde im September 2010 in die Woiwodschaftsdenkmalliste eingetragen.
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