Der Hase Złocieniaszek ist ein sympathisches Steinflachrelief, das einen Hasen darstellt. Er hat sehr lange Ohren, die ideal horizontal stehen. Auf beiden stand einst die Aufschrift "Falkenburg" (der ehemalige Name von Złocieniec) geschrieben. Die Ohren des Hasen zeigten, dass beide Straβen in die Stadt führen. Auf dem Sockel war noch die Aufschrift in der deutschen Sprache „Grüβ Gott“ zu sehen. Zurzeit ist Złocieniaszek eines der Stadtsymbole. Hinter dem Wegweiser stellte man die Tafel mit der Legende „Über silberne Seejungfer und Hase aus Złocieniec“ auf, die von Zbigniew Czerwenko geschrieben wurde.
Die Erzählung sagt, dass es vor undenklichen Zeiten im See Siecino silberne Seejungfer gelebt hat. Eines Tages wurde sie von Fischern gefangen genommen. Sie sang ihnen sehr schön, indem sie um Befreiung bat. Leider beschloss der Pfarrer aus Cieszyn, die heidnische Göttin zum christlichen Glauben zu bekehren und nahm sie in der Kirche gefangen. Er brachte ihr Gebete, Gebote und kirchliche Lieder bei. In dieser Zeit versteckten sich alle Fische im See und die Fischer waren nicht imstande, sie zu fangen. Den Einwohnern drohten Hunger und Armut. Trotz des Drängens befreite der Pfarrer die Seejungfer nicht. Er besprenkelte sie mit Weihwasser, und sie begann ergreifend zu singen. Das Lied war voll von Trauer und Sehnsucht. Die Fischer hielten das schlieβlich nicht mehr aus und gingen in die Kirche, um der Seejungfer zu helfen. Als sie in die Sakristei eindrangen, fanden sie sie nicht mehr. In Gestalt eines Hasen floh sie in Richtung Złocieniec. Man weiβ nicht genau, wer die Seejungfer in einen Hasen verwandelt hat. Vielleicht der Gott Trygław, vielleicht der Teufel, oder vielleicht eine Hexe. Dank der Verwandlung gelang die Flucht. Der Hase begann jedoch zu klagen, dass er nie wieder silberne Seejungfer sein wird. Er begann zu weinen und die Hexe zu verfluchen. Als er schon am Waldrand war, woher man die Burg und die Stadtmauer von Złocieniec zu sehen waren, wurde er in einen Stein verwandelt. Die Hexe bestrafte auf diese Art und Weise den undankbaren Hasen, der an der Kreuzung bis heute steht.