Pfarrhaus an der Ul. Piastowska 11 ist ein 1889 im neugotischen Stil errichtetes Gebäude nach einem Entwurf des Berliner Architekten Engelbert Seibertz. Im Jahr 1903 wurde das Gebäude modernisiert und erweitert.
Bis 1867 kamen zweimal im Jahr polnischsprachige Priester nach Swinemünde, um die in der preußischen Armee dienenden Polen und die in der Umgebung der Stadt ansässigen katholischen Gruppen seelsorgerisch zu betreuen. Im Jahr 1867 gab es in Swinemünde bereits fünfzehn katholische Familien und es gab auch eine Schule, in der katholische Gottesdienste abgehalten wurden. Im Jahr 1869 wurde das „Missionshaus“ gekauft und 1889 wurde daneben ein Pfarrhaus errichtet. Damals hatte Swinemünde bereits einen eigenen Pfarrer und die katholische Gemeinde zählte über 300 Menschen.
Das Pfarrhaus ist ein Gebäude mit rechteckigem Grundriss, kompakter Quaderform, Keller, zweistöckig und mit Mansarddach gedeckt. Der Körper ist leicht fragmentiert mit flachen Avantkorps an der Vorderseite und an der Ostseite. Auf der Westseite grenzt an das Gebäude ein zweigeschossiger Anbau an, der die regelmäßige Komposition des Gebäudes stört. Der Vorderaufriss, fünfachsig, mit symmetrischem Aufbau, gegliedert durch Fensteröffnungen, im Erdgeschoss zusätzlich durch zwei Türöffnungen. Die Fassade ist mit naturfarbenen Ziegeln mit dekorativen Motiven in Form von horizontalen Streifen aus schwarzen Keramikziegeln verkleidet. Die architektonischen Details variierten mit Verzierungen, Gesimsen und einem Pseudo-Maßwerkfries in der Fassade aus dekorativ angeordneten Keramikformen. Das Dach an steilen Hängen ist mit Zinkblech gedeckt.
Im Innenraum sind noch Reste der ursprünglichen Dekoration erhalten, darunter: Balustraden, Türschreinerei und Stuckelemente. Die Anlage ist von außen zugänglich.