Der Brunnen am Zgody-Platz ist allgemein zugänglich.
Der Name „artesischer Brunnen“ kommt von der französischen Region Artois, in der im 12. Jahrhundert zum ersten Mal ein derartiger Wasseraustritt entdeckt und ein Brunnen eingerichtet wurde. Artesische Grundwässer befinden sich unter hydrostatischem Druck und treten aus, wenn die darüber liegende Felsschicht durchbohrt wird. Ein spontaner Wasseraustritt wird als artesische Quelle bezeichnet.
Auf dem Gebiet zwischen den Dörfern Prostynia, Żółwino, Święciechów, Barnimie und Konotop befindet sich eine ca. 20 km lange und 2 bis 4 km breite Moräne, die sich vom Nordosten Richtung Südwesten erstreckt. Die Moräne teilt die Region entzwei. Ein Teil befindet sich nördlich von Drawno und liegt auf einer Durchschnittshöhe von ca. 100 m ü.d.M. Der höchste Punkt ist der Góra Szpaka (Starberg), auf dem sich ein Beobachtungsturm des Hauptforstamtes Drawno befindet. Der Ort, an dem der Fluss Drawa in den Adamowo-See fließt, liegt wiederum auf ca. 77 m ü.d.M. Das Gebiet zwischen dem nördlichen Teil der Region und der Stadt Drawno wurde während der Eiszeit von 20 000 bis 10 000 Jahren v. u. Z. geformt. Im hiesigen Boden befindet sich eine ca. 25 m tiefe Lehmschicht. Dort staut sich das Regenwasser auf, das wegen des südlich ausgerichteten Gefälles in die Kiesschicht gedrückt wird.
Die Öffnung eines artesischen Brunnens dringt bis zum Grundwasser durch, das sich zwischen zwei wasserundurchlässigen Schichten befindet. Hier findet das Prinzip der kommunizierenden Gefäße Anwendung: das Grundwasser ist wegen des von oben heranströmenden Regenwassers unter Druck und tritt deshalb spontan aus.
Artesische Quellen sind für eine Stadt von enormem Wert. Einer der Gartenzwerghersteller in Drawno hatte einen eigenen artesischen Brunnen, der das Unternehmen, die Anwohner und auch die Pflanzen in der Umgebung mit Wasser versorgte.
In Drawno gibt es mehrere solche Brunnen, doch das Wasser ist nicht genießbar. Darüber informieren auch die Warntafeln an den Brunnen.