Die Innenstadt ist von Einbahnstraßen geprägt und das Parken ist hier gebührenpflichtig. Der Abschnitt der Emilii Gierczak-Straße, in dem sich die Filialen des Museums befinden, ist nur über die Rzeczna-Straße vom Fluss Parsęta aus erreichbar. Die ausgestellten Flugzeuge, Panzer und Kanonen sind bereits von der Kreuzung mit der Narutowicza-Straße aus sichtbar. In der Rzeczna-Straße stehen viele Parkplätze zur Verfügung, doch in der Sommersaison können auch diese knapp werden. Zum Schifffahrts-Freilichtmuseum gelangen Sie, indem Sie aus der Solna-Straße in die Bałtycka-Straße biegen. Die Straßen in der nächsten Umgebung des Freilichtmuseums sind noch unbefestigt; die letzten 100 m führen über einen Feldweg. Wenn Sie die Solna-Straße entlang am Kanał Drzewny vorbeifahren, können Sie die Schiffsrümpfe bereits sehen. Das Museum ist also schwer zu verfehlen.

 

Obwohl der Name „Muzeum Oręża Polskiego” (Museum der Polnischen Streitkräfte) zu recht auf den militärischen Charakter vieler Ausstellungsstücke hinweist, wird er dem Museum nicht hundertprozentig gerecht. Das Museum hat viel mehr als nur Militaria zu bieten; Sie finden hier u. a. archäologische Funde aus der über tausendjährigen Geschichte Kolbergs. 

Das Museum wurde im Jahre 1963 als ein reines Militärmuseum gegründet. Heutzutage fokussiert es sich nicht nur auf Militärgeschichte, sondern auch auf Stadtgeschichte und Seefahrt.

Das Herzstück der Ausstellung sind jedoch weiterhin Waffen, Uniformen und Ausstattung der polnischen Streitkräfte vom Mittelalter an bis heute. Diese sind im Ausstellungspavillon sowie in der Freilichtausstellung zu besichtigen. Besucher können hier nicht nur Objekte sehen, die sie aus der Literatur, Filmen und Schulbüchern kennen, sondern auch ganz Neues entdecken, z. B. das weltweit einzige flache Geschütz für die geheime Schuwalow-Haubitze oder ein Originalexemplar der Chiffriermaschine Enigma. Weitere Sehenswürdigkeiten umfassen: das Wreck des deutschen Jagdflugzeugs Focke-Wulf 190, das erst im September 1991, 56 Jahre nach Kriegsende, aus der Ostsee unweit des Eingangs in den Kolberger Hafen gefischt wurde; die Panzerabwehrkanone UR, die während des Krieges jeden Panzer unschädlich machen konnte, indem sie 20 mm breite Löcher darin riss; einen ganzen, detailverliebt arrangierten Raum, der der Schlacht um Kolberg im März 1945 gewidmet ist, mit einem beeindruckenden Gemälde davon; Kanonen, Selbstfahrlafetten, Flugzeuge und Panzer im Außenbereich; die ballistische Boden-Boden-Rakete SCUD; die modernen Flugzeuge MiG-19 und Iryda. Die Sammlung wird stetig erweitert und viele Ausstellungsstücke werden an Filmsets ausgeliehen.

In unmittelbarer Nähe der Ausstellung befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit – das ebenso zum Museum gehörende Kaufmannshaus aus dem 15. Jh. Der Besitzer des Hauses gehörte nicht zu den reichsten Kaufleuten Kolbergs. Er fuhr mit seinem Pferdewagen durch das bis heute erhalten gebliebene Tor in den bescheidenen Hinterhof. Unten im Haus befand sich sein Warenlager, oben wohnte die Familie, im Hof tobten Hühner und Schweine. In dem vielfach durch Kriege zerstörten Kolberg ist dieses historische Haus ein wertvolles Juwel. 

Ganz anders sieht es in dem 200 Jahre alten Braunschweig-Palais aus. In drei weitläufigen Räumen im Erdgeschoss und im Keller des Gebäudes werden Ausstellungsstücke zur Stadtgeschichte präsentiert, darunter viele archäologische Funde. Das prachtvolle Palais im Empire-Stil rühmt sich seines mit Bildern und Rüstungen ausgestatteten „Plafondsaals” im ersten Stock, in dem heute Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Die vielfältige Geschichte Kolbergs kommt hier bestens zum Ausdruck: von den ersten Ansiedlungen an der Mündung der Parsęta über den Anfang des Salzsiedens, den Erhalt des Stadtrechts, die hanseatische Zeit und die Festung Kolberg bis hin zum Kur- und Seebad. Besonders interessant sind die archäologischen Funde, wie z. B. die Eibenholzfigur des Evangelisten Johannes aus dem 13. Jh., Münzen, Stoffe, Schmuck, Handwerk- und Alltagsgegenstände.

Das Schifffahrts-Freilichtmuseum ist die jüngste Abteilung des Museums. Alleine die komplizierte Operation, bei der die Schiffe 2012 mithilfe riesiger Kräne an Land gezogen wurden, war spektakulär. Die Rumpfe stehen auf speziellen Gerüsten, was den Besuchern ermöglicht, sie auch von unten zu betrachten. Im Museum befinden sich u. a. die ausrangierten ehemaligen Kriegsschiffe ORP Fala und ORP Władysławowo. Besucher können die Wohnräume der Crew, den Maschinenraum, die Küche, die Brücken und die Artillerieposten besichtigen. Spüren Sie das kühle Eisen, riechen Sie die Schmiermittel und versuchen Sie, beim Laufen durch die engen Korridore blaue Flecken zu vermeiden. Mit anderen Worten, werden Sie selbst für einen kleinen Moment Matrose. Zur Sammlung des Museums gehören auch Überreste des Zerstörers ORP Burza, Seeminen und Torpedos.

Das Freilichtmuseum gehört mit ca. 130 000 Besuchern pro Jahr zu den beliebtesten Museen in ganz Polen. 

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