Etappe V: Anklam - Ueckermünde [36 km]
Der Abschnitt verläuft überwiegend auf getrennten Radwegen, die zum Teil geschottert sind.
Streckenmarkierung: gut, gemeinsame Strecke mit dem Oder-Neiße-Radweg (D-12), der Stettiner Haff-Rundweg ist vereinzelt beschildert.
Die Hansestadt Anklam wurde im Zweiten Weltkrieg von der amerikanischen Luftwaffe zerstört, die das hier ansässige Arado-Flugzeugwerk vernichten wollte. Eines der erhaltenen Denkmäler ist die Nikolaikirche mit ihrem 45 Meter hohen Turm. Anklam ist also nicht nur für seine schöne Architektur bekannt, sondern auch für sein interessantes Luftfahrtmuseum. Otto Lilienthal, Luftfahrtpionier und Konstrukteur der ersten Segelflugzeuge, wurde hier geboren. Dies ist kein gewöhnliches, langweiliges Museum, sondern eine Geschichte über Träume und deren Erfüllung. Schließlich gehören zur Geschichte des Fliegens auch Ikarus oder der Schmied Wieland aus den nordischen Sagen. Hier finden Sie einen Überblick über die oft phantastischen Ideen für Flugmaschinen, aber vor allem Rekonstruktionen der Vorfahren der modernen Flugzeuge. Otto Lilienthal war der erste Mensch, der sich 1891 mit einem von ihm konstruierten Segelflugzeug in die Lüfte erhob. Seine Erfahrungen hatten einen großen Einfluss auf die Konstruktion und das Aussehen der Tragflächen des Flugzeugs, und die Brüder Wright behaupteten, er habe sie direkt inspiriert. Seine Berliner Firma, die den "gewöhnlichen Segelflugapparat" herstellte, war die erste Maschinenfabrik für die Luftfahrt. Lilienthal starb fünf Jahre nach seinem ersten erfolgreichen Flug, als er aus einer Höhe von 15 Metern abstürzte. Eine Attraktion aus einem ganz anderen Fass ist die "Zuckerschnecke" in der Mitte des Kreisverkehrs in der Nähe des Museums. Dieses Gerät wurde jahrelang in der nahe gelegenen Zuckerfabrik verwendet.
Hinter Anklam geht die Asphaltstraße in eine verfallene Asphalt- und Schotterstraße über, auf der wir die in der vorherigen Etappe erwähnte Fährüberfahrt erreichen können. Ohne dorthin abzubiegen, geht es weiter durch das Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch. Es handelt sich um eine ausgedehnte, malerische Aue, die nach dem Hochwasser von 1995, als ein großer Sturm die Deiche brach und das Wasser die Wiesen und Wälder überflutete, der Natur zurückgegeben wurde. Heute ist die Landschaft wieder so, wie sie vor einigen hundert Jahren war, und die vom Menschen angepflanzten Wälder sterben langsam ab. Dies ist ein Vogelparadies, das wir von der Höhe des Dammes entlang des Weges bewundern können. Der beste Ort, um die Natur zu beobachten, ist der Aussichtsturm 2,5 km vor Bugewitz, einem Dorf wie aus dem Bilderbuch. Von hier aus kann man auf schmalen Fußwegen zum Strand in Mönkebude und dann mit dem Rad nach Ueckermünde fahren. Von dort aus fährt jeden Mittwoch (in den Ferien auch sonntags) eine Fähre nach Kamminke bei Swinemünde, wenn man wieder ans Meer möchte. Die Fähre fährt um 10.30 Uhr ab und kommt um 13.00 Uhr in Swinemünde an. Die Rückfahrt beginnt um 16.00 Uhr und endet um 18.30 Uhr.
Verkehrsmittel: Die Bahnhöfe der Deutschen Bahn befinden sich in Anklam (z.B. für Fahrten nach Stralsund oder Berlin) und Ueckermünde (für Fahrten nach Pasewalk, wo Umsteigemöglichkeiten nach Stettin, Berlin und Stralsund bestehen). Von Ueckermünde aus können Sie die Fähre nach Kamminke bei Swinemünde nehmen.