• Adresse: Myślibórz

Der ursprüngliche Lauf mit zahlreichen Schleifen und Überflutungsgebieten ist weitestgehend bewahrt. Der Fluss mäandert Richtung Süden. Die Myśla fließt durch mehrere wichtige Naturlandschaften: im oberen Lauf durch die Soldiner Seenplatte, im mittleren Lauf durch das geschützte Gebiet des Wysoczyzna Gorzowska (Gorzów-Landrücken) und im unteren Lauf durch den Park Krajobrazowy Ujścia Warty (Landschaftspark Warthemünde) .

Die reiche Flora und Fauna des Flusses lädt zum näheren Kennenlernen ein. Um die Myśla herum gibt es zahlreiche Torfmoore, Altwässer, Auwälder und Teiche zu entdecken. Dank einer so vielfältigen Landschaft kann man hier leicht Eisvögel, Schwarzstorche, Kraniche, Rot- und Schwarzmilane, Stein- und Waldkäuze, Schleiereulen, Rothalstaucher und viele andere Vogelarten antreffen. Auch typische Flusstiere wie die Fischotter, der Nördliche Kammmolch, die Europäische Sumpfschildkröte, die Fledermaus, der Biber und die meisten Süßwasserfischarten leben hier.

Auf der Myśla werden außerdem häufig Kajaktouren veranstaltet. Die Kajakroute ist 85 km lang, der Anfang befindet sich in der Ortschaft Lipiany am Stadtstrand am Wądół-See, weiter geht es durch Myślibórz, die Gemeinden Dębno und Boleszkowice bis zur Mündung in die Oder. Die Route gilt als mittelschwer, da gewisse Hindernisse überwunden werden müssen, u. a. Staudämme (dann müssen die Kajaks ans Ufer gezogen und auf der anderen Seite wieder zu Wasser gelassen werden). In der Gegend gibt es viele Campingplätze, u. a. in der Nähe des Parks am Kościelne-See und des Dorfes Dolsk, im Dorf Mostno, bei der alten Mühle im Dorf Dargomyśl, in Namyślin.

Die Myśla ist für Angler nicht gut geeignet. Grund dafür sind die vielen Staudämme (die auch bei Kajaktouren eine Herausforderung darstellen), von denen nur eine mit einer Vorrichtung ausgestattet ist, die den Fischen die Migration erlaubt. Angler werden hauptsächlich an der Mündung der Myśla erfolgreich, ca. 2 km hinter dem Dorf Chlewice. In der Hochwasserzeit (zumeist im Frühjahr) ist dieses Gebiet jedoch nicht zugänglich – es kann nur über Wiesen erreicht werden, die zu dieser Zeit überschwemmt sind, und die einzige Straße, die dorthin führt, wird aufgrund der vielen Pfützen unbefahrbar. Angler wissen eine solche Flussgestaltung jedoch zu schätzen – wenn der Fluss ins Land eindringt, können bei hohem Wasserstand fast alle Süßwasserfischarten gefangen werden. Früher konnte man hier sogar Lachse, Meerforellen und Zährten fischen. Heutzutage kommen in der Myśla vorwiegend Brachsen, Flussbarsche und Döbel vor, manchmal auch Hechte und Zander, selten Aale, Zopen und Zährten.

Die Myśla gilt aufgrund historischer Verbindungen zum Templerorden als „der Templerfluss Polens“. Dieser Name ist der Tatsache zu verdanken, dass im 13. Jahrhundert viele lokale Fürsten den Tempelrittern großzügige Grundstücke am Fluss zuwiesen. An der Kajakroute befindet sich eine sehenswerte spätromanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die von den Tempelrittern in Chwarszczany erbaut wurde.

Die Myśla hat auch einen offiziellen Förderverein. Der Verein „Z Biegiem Myśli“ fördert die Region, den Ausbau der touristischen Infrastruktur und die aktive Erholung am Fluss und in seinem Einzugsgebiet. Der Sitz des Vereins befindet sich im Muzeum Pojezierza Myśliborskiego (Museum der Soldiner Seenplatte) in Myślibórz.

 

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