Schlossturm in Golczewo

Der Burgturm in Golczewo ist ein Überbleibsel der Burg der Kamminer Bischöfe. Die Burg wurde in den Jahren 1302-1317 erbaut. 1304 wurde sie mit Zustimmung des Herzogs von Stettin an die Kamminer Bischöfe verkauft. Das Schloss wurde zeitweise vom Kapitel genutzt, später kam es unter die Herrschaft der Familie Flemming, die es 1406 an Herzog Bogislaw VIII. verkauften. 1436 kam die Burg wieder unter die Herrschaft des Kapitels, was bis 1534 dauerte, als Golczewo in den Besitz des Herzogs überging. Nach 1684, als die in Pommern herrschende Greifen-Dynastie erlosch und das gesamte Herzogtum Brandenburg einverleibt wurde, wurde die Burg aufgegeben und begann zu verfallen.

In den Jahren 1895 und 1929 wurde der Schlossturm renoviert und seine Krone rekonstruiert, wodurch dieser Teil des Schlosses bis heute erhalten geblieben ist. Ursprünglich 24 Meter hoher Turm hatte nach dem Umbau 33 Meter und ist heute der höchste in Pommern. Früher gehörten zum Schloss noch ein Wohnhaus im Süden, am Turm, das mit ihm nicht verbunden war, sowie ein Torhaus im Norden. Das Ganze war von einer mit dem Turm verbundenen Umfassungsmauer umgeben, von der im nördlichen Teil des Hügels noch ein Fragment zu sehen ist. Der Eingang zum Turm befand sich 6 Meter über dem Hof und man kam dort von der Veranda an der Umfassungsmauer. Der Turm hatte 6 Stockwerke, darunter ein Gefängniskerker, zu dem eine Öffnung zum Ablassen von Gefangenen und Lebensmitteln führte. Der Zugang zu den oberen Stockwerken erfolgte über eine Leiter. Im Erdgeschoss war der Turm viereckig, aus Steinblöcken gebaut, darüber rund, aus Ziegeln.

Jetzt ist der Burgberg, das sich im Besitz der Gemeinde Golczewo befindet, geordnet und revitalisiert und zu einem attraktiven Touristenziel entwickelt, und der Burgturm wurde den Besuchern zur Verfügung gestellt. Das Gebäude ist im Denkmalregister eingetragen.