Wahrscheinlich entstand die Stadtmauer in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie wurde auf einem Feldsteinfundament und gotischem Backstein im wendischen Verbund aufgemauert. Am Fuße ist die Mauer 100 cm breit und ihre mittlere Höhe beträgt 8 m. Bewehrt war sie ursprünglich alle 23 m mit 25 halboffenen Schalentürmen. Das ursprüngliche Aussehen der Stadtmauer zeigt die Lubinsche Karte von 1618, die in der Stadtverwaltung Białogards zu sehen ist. Die Stadtmauer umgab die gesamte Stadt und stellte ihren Schutz vor eventuellen Angreifern dar. Den Zugang zur Stadt gewährten zwei Tore, von Norden das bis heute erhaltene Hohe Tor an der Grottgera Straße aus Richtung Połczyn, sowie das nicht erhaltene Mühlentor, das einstmals an der heutigen Staromiejski und Młynarski Straße lag. Zusätzlich ließ sich die Stadt über fünf Pforten betreten. Heute lassen sich von der Stadtmauer nur noch Fragmente bewundern. Sie soll, so die Überlieferung, wegen zweier Choleraepedemien in den Jahren 1853 und 1856 abgetragen worden sein. Damals machte man für die Epidemien die stehende Luft in der von der Mauer umschlossenen Altstadt verantwortlich. Um einen besseren Luftaustausch zu erhalten, musste die Mauer weichen. Das Mühlentor war bereits 1794 abgerissen worden. So blieb nur das Hohe Tor erhalten, dessen Giebelfassade heute nicht mehr das ursprüngliche Aussehen besitzt. Auch die Amtspforte ist heute teilweise wieder sichtbar. Darin befindet sich eine “Hexentreppe”. Der Name stammt, so die Legende, von einer im nahen Turm auf ihren Prozess wartenden und der Hexerei beschuldigten Frau. Die wesentlichen Teile der Stadtmauer wurden von 1994 - 1995 auf Initiative der Stadt und mit Unterstützung des Woiwodschaftsdenkmalpflegers restauriert.
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