Etappe IV: Wałcz – Dobino – Provinzgrenze – Skrzatusz – Piła [30 km]
Die Strecke ist noch nicht ausgebaut und nicht ausgeschildert – derzeit verläuft sie auf Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen.
Wałcz liegt zwischen den Seen Raduń und Zamkowe und ist eine sympathische Kleinstadt mit einem erhaltenen mittelalterlichen Stadtbild im Zentrum. Auf dem Marktplatz steht das Rathaus aus dem Jahr 1890. Ähnlich wie in Złocieniec und anderen pommerschen Städten thronte einst eine Burg über Wałcz. Von der hiesigen Festung ist jedoch leider nur noch der Name des Sees übrig geblieben, wir finden nicht einmal Spuren von Ruinen. Sie wurde höchstwahrscheinlich während der Schwedischen Sintflut im 17. Jahrhundert zerstört. Hier kann man am See durchatmen, zum Beispiel an der Allee der Sportstars. Militärbegeisterte werden sich freuen, dass wir auf den Wał Pomorski gefahren sind, dem gleich zwei Einrichtungen gewidmet sind. Das ältere Museum des Pommerschen Deiches befindet sich außerhalb der Stadt auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne. Noch interessanter ist die Festungsanlage Cegielnia am Rande von Wałcz zwischen den Seen Zamkowe und Chmiel Duży. Dieser Abschnitt des Wał Pomorski schloss die Lücke zwischen den natürlichen Hindernissen, die bei der Planung der Befestigungsanlagen und Festungen im Wałeckie-Seengebiet genutzt wurden. Die malerisch auf den Hügeln gelegenen Bunker wurden 1945 gesprengt, und auf dem Gelände der Festungsanlage befanden sich eine Sandgrube und eine Mülldeponie. Heute kann man nicht nur die Bunker besichtigen, sondern auch eine Dauerausstellung mit gepanzerten Fahrzeugen und Waffen. Hier gibt es auch ein „Kino auf den Bunkern”, und mehrmals im Jahr finden verschiedene Inszenierungen, Konzerte und Militärparaden statt.
10 Kilometer westlich der Stadt, an der Straße Strączno-Rutwica, liegt der „magische Hügel”, eine der bekanntesten Gravitationsanomalien Polens. Auf dem Fahrrad kann man sie gut spüren – beim Bergauffahren muss man nicht in die Pedale treten. Flaschen rollen nicht in die richtige Richtung, Wasser fließt ebenfalls bergauf. Leider handelt es sich hierbei nur um eine optische Täuschung, aber der Eindruck, dass die Gesetze der Physik nicht gelten, ist es wert, ein paar Kilometer mehr zurückzulegen.
Die Strecke von Wałcz bis zur Grenze der Woiwodschaft kann man auf lokalen Straßen durch Felder bis nach Dobina, das zwischen zwei Seen liegt, fortsetzen. Vom örtlichen Bahnhof aus gelangt man nach Stettin oder Piła. Hoffen wir, dass die Fortsetzung des Radwegs in Großpolen so schnell wie möglich realisiert wird. Wer sich für die Weiterfahrt in Richtung Piła entscheidet, sollte das beeindruckende Heiligtum in Skrzatusz besuchen, das für seine Pietà aus dem 15. Jahrhundert bekannt ist.
Verkehrsmittel: Bahnhöfe befinden sich in Wałcz und Dobina Wałecka (auf der Strecke Stettin – Piła). Die Verbindungen werden von POLREGIO und Intercity bedient. Den Fahrplan finden Sie unter https://portalpasazera.pl
[Bis zur Grenze der Woiwodschaft]
Straßenbelag: 93 % Asphalt, 7 % Kopfsteinpflaster.
Verkehrsart: Radwege 7 %, allgemeiner Verkehr 93 %.
PDF