Etappe III: Wolin – Świnoujście/Ahlbeck [38 km]
Von Wolin aus gelangen wir über einen ausgeschilderten und fertiggestellten Radweg ans Meer. Einige Abschnitte sind separate asphaltierte Radwege, einige Abschnitte wurden aus Betonplatten gebaut, und der Waldabschnitt hat einen Schotterbelag. Die Abfahrt von Międzyzdroje erfolgt über einen 2,5 km langen, landschaftlich reizvollen Radweg aus Schotter. Anschließend fahren wir auf dem alten Weg R-10 hauptsächlich auf Waldwegen und Schotterstraßen nach Świnoujście.
Wegbeschreibung: Die Beschilderung befindet sich auf dem Abschnitt Wolin – Międzyzdroje. Der Abschnitt in Świnoujście ist noch nicht beschildert.
Es ist kaum zu glauben, wie mächtig Wolin einst war. Die ersten Spuren einer Besiedlung in der Stadt stammen aus der Steinzeit, und die Blütezeit der Hauptstadt des Wolin-Reiches war um das 10. Jahrhundert, als Mieszko I. gegen sie Krieg führte. Nach einigen Quellen war Wolin damals eine der größten Städte Europas mit doppelt so vielen Einwohnern wie Posen oder Gnesen. Letztendlich wurde sie jedoch 967 in das polnische Staatsgebiet eingegliedert und wurde der erste polnische Hafen an der Ostsee. An den Ruhm der großartigsten Stadt der Slawen erinnert das archäologische Freilichtmuseum „Zentrum der Slawen und Wikinger Jomsborg – Vineta Wolin” auf der Insel Wolińska Kępa. Jedes Jahr in den Sommerferien findet hier das große Festival der Slawen und Wikinger mit Tausenden von Teilnehmern und Zehntausenden von Touristen statt.
Die Landschaft hinter Wolin wird hügelig und lädt dazu ein, einen der Hügel zu besteigen. Von der Burgruine aus dem 12. Jahrhundert in Lubin (Eintritt kostenpflichtig) bietet sich ein fantastischer Blick auf die Lagune. Sollte die Terrasse aus irgendeinem Grund geschlossen sein, kann man zum Hügel Zielonka fahren, von wo aus man einen ebenso malerischen, wenn auch etwas von Bäumen verdeckten Blick auf die rückläufige Delta der Świna hat. Leider müssen die Fahrräder an der Treppe, die zum Hügel führt, abgestellt werden.
Der Hügel befindet sich bereits im Woliner Nationalpark, ebenso wie der Türkise See im benachbarten Wapnica, der in einer ehemaligen Kreidegrube entstanden ist, daher seine ungewöhnliche Farbe.
Von Wapnica ist es buchstäblich nur noch ein Katzensprung (d. h. 6 km) bis nach Międzyzdroje. Die Strecke führt hauptsächlich über einen brandneuen Radweg, unterwegs kommt man an einem Mini-Museum vorbei – dem V-3-Waffenübungsplatz. Hitlers Wunderwaffe war die längste Kanone des Zweiten Weltkriegs. Ihr Lauf war 130 m lang, sie wog 76 Tonnen, wurde von 157 Soldaten bedient und liebevoll „Hundertfüßer” genannt. In Richtung Świnoujście haben wir eine der schönsten Routen Westpommerns – eine 2,5 km lange Strecke am Rande einer Düne mit Blick auf den Strand und die Ostsee. Bei der Ein- und Ausfahrt auf diesen Abschnitt ist es sandig – man muss die Fahrräder ein paar Meter schieben. Dann noch ein paar Kilometer durch den Wald und wir sind in Świnoujście.
Verkehrsmittel: Die Bahnhöfe in Wolin, Międzyzdroje und Świnoujście werden von Regional- und Fernverkehrszügen aus Stettin und Świnoujście angefahren . Außerdem gibt es im linksseitigen Teil von Świnoujście einen Bahnhof der Deutschen Bahn mit Verbindungen nach Deutschland. Von Świnoujście aus fahren Fähren nach Ystad, Trelleborg und Bornholm. Im Sommer verkehren an den Wochenenden zwischen Stettin und Świnoujście Schiffe, die Fahrräder befördern
Im Ferienfahrplan werden auf der Strecke Stettin Hauptbahnhof – Goleniów – Wolin – Świnoujście Polregio-Züge mit einer Kapazität von 30 Fahrrädern eingesetzt (andere Züge auf dieser Strecke befördern in der Regel 7 Fahrräder). Die Verbindungen werden von POLREGIO und Intercity bedient. Der Fahrplan ist auf der Website https://portalpasazera.pl zu finden.
Straßenbelag: Asphalt 37 %, Schotter 34 %, Kopfsteinpflaster 13 %, Platten 9 %, unbefestigte Straßen 7 %.
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