Stettiner Haff Rundweg - Etappe VII [Trzebież – Stettin]

Etappe VII: Trzebież - Stettin [37 km]

Im kleinen Trzebiez befindet sich der größte polnische Hafen am Stettiner Meerbusen. Der Name des Dorfes leitet sich von dem Wort hacken ab, d. h. den Wald abholzen. Dies ist eine historische Anspielung auf den hier seit dem Mittelalter existierenden Wildnis, die Teil des Wkrzynska-Waldes ist, in dessen Umgebung wir von Deutschland bis nach Stettin fahren.

In Trzebiez wurde eines der herausragendsten polnischen Reisenden gedacht - des 2021 verstorbenen Olko Doba, der als erster Mensch in der Geschichte den Atlantik allein mit einem Kajak von Kontinent zu Kontinent überquerte. Im 20. Jahrhundert lebte er im nahegelegenen Police, wo er in den Chemiebetrieben arbeitete. Hier soll bald ein Denkmal für den Kanufahrer stehen. Eine gute Gelegenheit, die Stadt zu besuchen, ist der Leuchtturm, wenn hier das Treffen der Militärfahrzeuge stattfindet.

Von Trzebiez können wir alternativ eine Fährfahrt nach Kopice nutzen und dabei ca. 90 Kilometer Strecke einsparen udn Stettin umgehen.

Von hier bis nach Stettin verläuft die Strecke auf getrennten Radwegen entlang der Woiwodschaftsstraße. Der wichtigste Punkt auf der Route ist natürlich die Police, die vor allem für ihre Chemiewerke bekannt ist. Die Stadt kann sich jedoch einer reichen Geschichte rühmen, von der auch die Ruinen des Augustinerklosters aus dem 14. Jahrhundert in Jasienica zeugen, die ein wenig an die Ruinen der Abteien auf den britischen Inseln erinnern. Dank der Tätigkeit der Augustiner, die im 13. Jahrhundert hierher kamen, wurden die Feuchtgebiete am Fluss bewirtschaftet und der Fluss Gunica reguliert. Die Mönche bauten hier eine Mühle, züchteten Schafe und Schweine, bauten Hopfen an und besaßen mehrere Tavernen. Die Ruinen des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Klosters können besichtigt werden, aber nur wenige werden sich in die mit Büschen bewachsenen Ruinen stürzen wollen. Einige der Unterkünfte sind von außen zugänglich, andere erreichen Sie über den Innenhof der Kirche. Seit einigen Jahren findet am Ende der Ferien in der Nähe der Ruinen der Augustinermarkt statt – eine Veranstaltung, die die Kultur des Mittelalters kultivieren soll.

Viel neuere Ruinen sind in den Wäldern rund um Police verstreut, obwohl es keine gute Idee ist, sie auf eigene Faust zu besichtigen. 1938 wurde hier eine Fabrik für synthetisches Benzin (d.h. flüssigen Brennstoff aus Kohle) für die deutsche Armee errichtet. Bis heute sind einige charakteristische Gebäude in unterschiedlichem Zustand erhalten geblieben, wie Bunker, Skelette von Produktionshallen oder ein Kohleaufzug zur Lagerung von Halbfabrikaten und zur Herstellung von Benzin. Jeden Samstag wird eine kostenlose Führung angeboten, bei der Sie die Fabrik besichtigen und in den Untergrund gehen können.

Von der Einfahrt nach Stettin fahren wir auf einem Asphalt- und Schotterradweg durch Wald- und Erholungsgebiete und dann auf Radwegen ins Zentrum. Den Ausflug können wir z.B. am Schloss der Pommerschen Herzöge oder auf der Insel Łasztovna mit einem wunderschönen Blick auf die Altstadt beenden. Wir empfehlen Ihnen, mindestens einen Tag in der Hauptstadt der Woiwodschaft Westpommern zu bleiben, um einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu sehen.

Transport: Die einzige Station auf der Strecke ist Szczecin Główny. Die Verbindungen werden von POLREGIO und Intercity unterstützt. Fahrplan finden Sie auf der Website https://portalpasazera.pl Außerdem können Sie von Trzebieza auf die andere Seite der Bucht nach Kopice und Stepnica fahren (nach vorheriger Terminreservierung – die Überfahrt ist auf Anfrage möglich). Von Jasienica und Polic verkehren Stadtbusse von Szczecin – der Transport von Fahrrädern ist kostenlos.